Grabungsbericht 2016

Christoph Gutjahr, Martina Trausner
Bezirk: Graz-Umgebung; Gemeinde: Frohnleiten; KG: Frohnleiten; Gst. Nr.: 398/1; Flur: Kloster, röm.-kath. Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Frohnleiten, MNr.: o. Nr.; Durchführungszeitraum: 12.08.2016

 

Oberbodenabtrag im Garten der röm.-kath. Pfarrkirche Frohnleiten, „Klosterbrunnen“ Frohnleiten

Im Juli 2016 wurde im Zuge von Ausschachtungsarbeiten für eine Kabelkünette im Garten des Franziskanerklosters in Frohnleiten (rückseitig der römisch-katholischen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt gelegen) der südliche Teil eines Brunnenkranzes mit einer zeitlich späteren Abdeckung angegraben und offen gelegt. Zu Beginn der Baggerarbeiten lagen keine Informationen über eine Brunnenanlage im Klosterbereich vor (siehe etwa auch http://frohnleiten.graz-seckau.at/spirituelle-orte/klostergarten#.V-EL9q2LWW0, Zugriff am 30.08.2016).

Eine ordnungsgemäße Meldung an das Bundesdenkmalamt erfolgte durch die Verwaltung der Pfarre. Die Ausgrabungsarbeiten und die archäologische Dokumentation übernahm der Verein Kulturpark Hengist (Wildon; GL: Dr. Christoph Gutjahr). Die archäologische Untersuchung fand nach Absprache mit der Pfarre Frohnleiten am 12. August 2016 statt.

Die Ausgrabungsarbeiten beschränkten sich lediglich auf eine Fläche von zirka 4,00 x 2,50 m im Bereich des durch den Künettenkanal angeschnittenen Ziegelgewölbes. Nach dem manuellen Humusabtrag (SE 1) und dem Feinputzen auf DOF 1 ergab sich folgende Situation: Nur zirka 30 cm unter der Wiesenkante befindet sich ein aus großen Bruchsteinen gemörtelter Brunnenschacht (SE 3). Um den Brunnen sind Reste einer Rollierung (SE 4, SE 9) vorhanden, die den historischen Begehungshorizont zur Zeit der Brunnennutzung darstellen. Der Brunnenkranz wurde bis auf das Niveau dieser Rollierung geschleift und danach mit einem massiven ziegelgemörtelten Gewölbe versiegelt (SE2). Über diesem Gewölbe wurden zusätzlich Bruchsteine im Mörtelverband aufgebracht (SE 5).

Die Entstehungszeit des Brunnens konnte, auch wegen des nur geringen, offenen liegenden Ausschnittes, nicht ermittelt werden. Aufgrund von Keramikfunden dürfte die Versiegelung des Brunnenschachtes in das 19. Jahrhundert datieren.

 

 

Seite geändert am: 28.03.2020