ID: GUZP-63298-13 (Graz-Umgebung.63298.3, FKat. 678-196/1); Bezirk: Graz-Umgebung; Gemeinde: Zwaring-Pöls; KG: Pöls; Gst. Nr.: 502/1; 502/8; Flur: Rabensberg, Hofwald; Zustand/Status: ungestört.

Zeitstellung: Mittelalter.
Befund: Befestigungsanlage.

Forschungsgeschichte:

Die Wehranlage ist seit Langem bekannt.
1961: Historisch-topographische Beschreibung durch Robert Baravalle.
1988 April 15: Begehung und Fotodokumentation durch den Archäologen Dr. Gerald Fuchs.
2000: Topographische Beschreibung durch Dr. Werner Murgg.
2014: Fundstellenerhebung im Rahmen des Projektes InterArch-Steiermark, KPH.


Lage/Beschreibung:

Die Fundstelle liegt in einem Waldgebiet südlich des Rabensbergweges, westlich des Kainachtales.
Am höchsten Punkt des Hügels, einer flachen Kuppe, befindet sich ein planiertes Plateau auf dem die vermutlich mittelalterliche Wehranlage positioniert wurde. Im Allgemeinen kann man auf dem Gelände Planierungen und Terrassierungen als auch Wege der Altforderen feststellen. Möglicherweise ist die Anlage ident mit dem von Baravalle beschrieben Wehrbau Wolfseck. So schreibt er, dass am Rabenberg, westlich des Schlosses Pöls, möglicherweise der Wehrbau Wolfseck lag. Vielleicht saßen vom 12.–14. Jh. hier die Wolfsecker, die mit Konrad und Heinrich 1160 und 1180 urkundlich erwähnt werden.
Baravalle räumt aber ein, dass ihre Zugehörigkeit hierher allerdings fraglich ist. Gut Wolfseck gehörte 1630 zur Herrschaft Pöls und als Wölflerhof ist er im 18. und 19. Jahrhundert mit Pöls verbunden.
Murgg der die Anlage keiner bestimmten Gattung zuordnen konnte, meint hier nicht den Ansitz der Wolfsecker zu sehen.

Gerald Fuchs, der das Gelände der vermutlich mittelalterlichen Befestigungsanlage am 15.04.1988 besichtigt hat, beschreibt die Situation folgend. Am höchsten Punkt des Hügels befindet sich ein planiertes Plateau von ungefähr 25,00 x 25,00 m, heute einer nach allen Seiten mäßig bis steil abfallenden Kuppe. Vorgelagert im Südwesten ein weiteres, kleineres Plateau von zirka 6,00 x 10,00 m, dass von einem vermutlich rezenten Gräbchen umgeben ist. An der Nordostseite, innerhalb des Plateaus, befindet sich ein verstürztes Loch von zirka 3,00 m im Durchmesser und einer Tiefe von 1,20 m. Fuchs vermutete darin eine Zisterne. Der Zugang erfolge von Nordosten her über einen trassierten Hohlweg von ungefähr 10,00 m in der Bereite. Am Nordosthang gibt es schwer deutbare Geländeveränderungen, u. a. Terrassierungen und Hügelaufschüttungen als auch zum Teil verfüllte Hohlwege. Die Angaben bei Werner Murgg entsprechen jenen von Gerald Fuchs. Murgg, der diese Anlage nicht näher bestimmte, fand auf beiden Plateaus vermutlich rezente Mauerziegelbrocken.


Bibliographie:

Baravalle 1961: Robert Baravalle, Burgen und Schlösser der Steiermark, Graz 1961, 369 s. v. Wolfseck.
DB 1988: UMJ-ARCH, Datenblätter BH Graz-Umgebung N–Z, Zwaring-Pöls (G. Fuchs 15.04.1988).
Dudek 2011: K. Dudek, Wolfseck versus Pöls, Turmhügelburg Motte Wolfseck „Alt Pöls", Pöls an der Wieserbahn, 2011.
Murgg 2000: W. Murgg, Mittelalterliche (und frühneuzeitliche) Wehrbauten in den Bezirken Graz-Umgebung und Weiz, Steiermark. Aufnahme der Bodendenkmale, Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 16, Wien 2000, 129 ff. (151).
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Graz-Umgebung Z, Zwaring-Pöls, Nr. 24, Zwaring-Pöls.