ID: LBWI-66429-42; Bezirk: Leibnitz; Gemeinde: Wildon und Lebring-St. Margarethen; KG: Unterhaus und St. Margareten; Gst. Nr.: KG Unterhaus: 332/1 / KG St. Margareten: 436/1, 436/2, 436/3, 436/4; Flur: Buchkogel; Zustand/Status: ungestört.

 

 

Zeitstellung
Befund 

 

Forschungsgeschichte
2017: Archäologisch-geophysikalische Prospektion (Torsten Riese).

 

Lage/Beschreibung
Am Ostende des Wildoner Buchkogels befindet sich eine siedlungsgünstige flache Kuppe, die den Namen Kanzel trägt. Im späten Mittelalter bzw. in der frühen Neuzeit soll sich dort eine Kreidfeuerstation befunden haben. Darauf weisen die Flurbezeichnung Greithfeuergraben westlich davon und die Benennung des Südostabhanges als Greith hin. Zudem sind mittelalterliche Siedlungsreste, insbesondere in Zusammenhang mit den Burgenanlagen bei Wildon, auf dieser strategisch günstigen Stelle nicht auszuschließen. Prähistorische Keramikfragmente deuten außerdem darauf hin, dass der Platz bereits in der Urgeschichte aufgesucht wurde. Die Prospektion sollte Strukturen dieser Aktivitäten, die bislang nur historisch bzw. über Oberflächenfunde belegt sind, lokalisieren. Ausgehend von der Fragestellung, den zu erwartenden Materialien und den topographischen Voraussetzungen sowie den Erfahrungen auf vergleichbaren Fundplätzen wurde für die Untersuchung eine Magnetometerprospektion gewählt. Es wurde eine Fläche von 6.840 m² abgesteckt und prospektiert.

Die Untersuchungsfläche liegt auf der östlichen Kuppe des Buchkogels über dem Steilabfall zum Flusstal der Mur. Es handelt sich um eine nur wenige geneigte Fläche im lichten Nadel- und Laubwald bzw. im Bereich einer größeren Lichtung auf Höhen von 522 m bis 528 m ü. A. Das Areal wies zahlreiche Hindernisse in Form von Bäumen auf. Der weitgehend beräumte Hochwald, der nur im nördlichen Teil höheren Krautbewuchs aufwies war insgesamt gut begehbar.

Der geologische Untergrund besteht aus tertiärem Nulliporenkalk im Übergang zu höheren Terrassen fraglichen Alters (teilweise Lehmdecken bzw. Roterden) aus dem Pleistozän.

Die Ergebnisse der Magnetometerprospektion zeigen unter anderem geometrisch begrenzte Bereiche magnetischer Unruhe, die als schwache Hinweise auf menschliche Aktivitäten oder auch auf ehemalige Gebäudestandorte gewertet werden können. Ferner konnten wenige positive Anomalien detektiert werden, die möglicherweise als verfüllte Gruben zu interpretieren sind. Die archäologische Deutung der Messergebnisse wird durch den magnetisch unruhigen Hintergrund, der auf geologisch / bodenkundliche Phänomene zurückzuführen ist, zum Teil eingeschränkt.

 

Seite geändert am: 28.03.2020