ID: LBST-66409-06 (Leibnitz.66409.6, FKat. 691-194/1); Bezirk: Leibnitz; Gemeinde: Stocking; KG: Hart; Gst. Nr.: 588; 595/2; 596; 597; 598; 599/1; 602; Flur: nördlich vom vulgo Feldhans; Fundverbleib: Joanneum; Zustand/Status: ungestört.
Zeitstellung: La-Tène-Zeit, Römerzeit 3./4. Jh., Frühmittelalter
Befund: Siedlungsplatz allgemein, vermutlich villa rustica

Forschungsgeschichte:

1987?: Hinweis durch Ing. Helmut Ecker-Eckhofen (Mellach).
1987 Juli 30: Begehung durch den Archäologen Dr. Gerald Fuchs.
1988 März: Begehung durch Ing. Helmut Ecker-Eckhofen.
1988 Mai 20: Begehung durch den Archäologen Dr. Gerald Fuchs und Ing. Helmut Ecker-Eckhofen.
2014: Fundstellenerhebung im Rahmen des Projektes InterArch-Steiermark, KPH.


Lage:

Der ausgedehnte Siedlungsplatz mit ca. 150 x 80 m nördlich des vulgo Feldhans befindet sich auf einer flachen Kuppe, die ungefähr 2 m über dem Talboden des Stiefingtales liegt. Die Siedlung erstreckt sich östlich und westlich des Feldhansweges im Bereich des Kreuzungspunktes mit der L215/Zipreinerstraße auf größtenteils Ackerflächen. 800 m nordwestlich befindet sich Schloss Neudorf.


Beschreibung:

Es handelt sich um einen prähistorischen, vermutlich latènezeitlichen Siedlungsplatz bzw. vermutlich um eine römerzeitliche Villa rustica des 3./4. Jh. Frühmittelalterliche Keramikfragmente lassen auf eine spätere Überprägung des Geländes schließen. Entdeckt wurde die Fundstelle durch Ing. Helmut Ecker-Eckhofen in den späten 1980er Jahren.

Bei mehrmaligen Begehungen durch den Archäologen Gerald Fuchs sowie durch Helmut Ecker-Eckhofen in den Jahren 1987/1988 konnten unzählige Oberflächenfunde aufgesammelt werden, darunter sehr viele Keramikfragmente, aber wenige Ziegelfragmente und ortsfremde Kalksteine. Fuchs bemerkt noch, dass fast kein Bauschutt im begangenen Areal vorzufinden war. Als weitere Maßnahmen fügt er an, eine Begehung bei günstigeren Verhältnissen – kein Maisbewuchs – vorzunehmen.
Unter den aufgesammelten prähistorischen Keramikfragmenten, die v. a. auf der Parzelle 596 auftraten, befanden sich z. T. latènezeitliche Bruchstücke, aber möglicherweise auch älteres Material.
Im Zuge der Begehungen wurden von Helmut Ecker-Eckhofen auch 2 Keramikfragmente des Frühmittelalters aufgelesen, die der Archäologe Christoph Gutjahr in das 8. Jahrhundert datiert.


Bibliographie:

DB 1988: UMJ-ARCH, Datenblätter BH Leibnitz S–Z, Stocking (G. Fuchs 24.05.1988).
Gutjahr 2003: C. Gutjahr, KG Hart, OG Stocking, VB Leibnitz, FÖ 41, 2002, Wien 2003, 698 ff., Abb. 640–641.
Lamm/Marko 2012: S. Lamm/P. Marko, Villen in der Steiermark, Schild von Steier 25/Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark 58, Graz 2012, 24 ff. (nur Kartenvermerk).
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Leibnitz Spielfeld–Sulztal, Nr. 48, Stocking-Hart.
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Leibnitz Spielfeld–Sulztal, Nr. 48, Stocking-Stocking-Hügelgräber.