ID: LBSU-66424-03 (Leibnitz.66424.3); Bezirk: Leibnitz; Gemeinde: St. Ulrich am Waasen; KG: St. Ulrich am Waasen; Gst. Nr.: 686; Flur: -; BDA-ObjektID: 42153, Bescheid; Zustand/Status: -.

Zeitstellung: Mittelalter, Neuzeit.
Befund: Wehrbau, Schloss.

Forschungsgeschichte:

Das Schloss steht unter Denkmalschutz.
2014: Fundstellenerhebung im Rahmen des Projektes InterArch-Steiermark, KPH.

Lage:

Schloss Waasen liegt erhöht auf einem Ausläufer des Hühnerberges, ungefähr 10 km nördlich von Wildon.

Beschreibung:

Bereits im Mittelalter stand hier ein Edelsitz bzw. Wehrbau, der später, vor allem im 17. Jahrhundert, erneuert wurde. Das Gelände der Burgstelle ist an drei Seiten stark geböscht. Im Nordosten war der Rücken durch einen heute weitgehend verschwundenen Graben vom übrigen Hügelzug getrennt. Schloss Waasen ist ein mächtiger, dreistöckiger Viereckbau mit einem Viereckturm – vermutlich handelt es sich um den mehrfach umgestalteten Bergfried – dessen Aufgabe es war, die Straße aus dem Stiefingtal in das Grazer Feld zu sperren. Der Nordtrakt und der anschließende Westflügel bis zum Turm zählen zum ältesten Teil des Gebäudes. Die Stallungen und das Wirtschaftgebäude waren in den Wehrbau eingebunden. Während des 13. Jahrhunderts wohnten die Ritter von Waasen auf dem Anwesen und von 1375 bis 1523 war es im Besitz der Pernegger. 1434 wird die Kapelle und der „Turm" über dem Tor zwischen dem „alten" und dem „neuen" Haus genannt. 1442 noch als „vest zum Wasen" bezeichnet wird es 1498 „gsloss Wasen" genannt. Auf die Pernegger folgten 1523 die Holzapfel und von 1612 bis 1809 die Grafen Galler, unter denen der Ostflügel um 1620 errichtet wurde und ein großzügiger Ausbau erfolgt. Ende des 17. Jahrhundert war das Schloss baufällig. Im 19. und 20. Jahrhundert wechselten die Besitzer häufig. Die Familie Lebwohl (1817–1872) ließ das Gebäude verschönern und einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb einrichten. Heute gehört Waasen der Familie Hödl.

Bibliographie:

Baravalle 1961: Robert Baravalle, Burgen und Schlösser der Steiermark, Graz 1961, 359–361, s. v. Waasen.
Burgen 2014: Waasen bei Wildon (http://www.burgen-austria.com/archive.php?).
Clam Martinic 1996: Georg Clam Martinic, Burgen und Schlösser in Österreich, Wien 1996, 376, s. v. Waasen.
Dehio 2013: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Steiermark (ohne Graz). Bearbeitet von Kurt Woisetschläger, Peter Krenn mit Beiträgen von Géza Hajós, Wolfram Helke, Horst R. Huber, Viktor H. Pöttler, Amélie Sztatecsny, Wien 2013, 597 s. v. Waasen.
Ebner 1981: H. Ebner, Burgen und Schlösser in der Steiermark, Graz, Leibnitz, West-Steiermark, Wien 1981, 178.

Weiterführende Literatur zum Schloss Waasen:

Peter Krenn, Die Oststeiermark, 1997.
Gerhard Stenzel, Von Schloß zu Schloß in Österreich, 1976.
Laurin Luchner, Schlösser in Österreich II, 1983.
H.Marek/E.Neffe, Burgen und Schlösser in der Steiermark, 2004.