ID: LBLSM-66423-16 (Leibnitz.66423.7); Bezirk: Leibnitz; Gemeinde: Lebring-St. Margarethen; KG: St. Margarethen; Gst. Nr.: .31; Flur: Kath. Pfarrkirche hl. Margaretha; BDA-ObjektID: 57672, § 2a.



Zeitstellung: Mittelalter, Neuzeit.
Befund: Kirche.

 

Forschungsgeschichte:

Die Kirche steht unter Denkmalschutz.
1991: Renovierung der Kirche und kleinere archäologische Untersuchungen durch das Bundesdenkmalamt.
2014: Fundstellenerhebung im Rahmen des Projektes InterArch-Steiermark, KPH.


Lage/Beschreibung:

Die Kirche liegt auf einer Terrasse am Südosthang des Wildoner Berges am Greithweg.
Die Kirche wurde 1066 erstmals urkundlich erwähnt. 1516 wurde die gotische Kirche fertiggestellt, um 1705 erfolgte die barocke Erweiterung der Kirche. Nach einem Blitzschlag im Jahre 1795 erhielt die Kirche ihre jetzige Gestalt. 1991 wurde die Kirche renoviert und kleinere archäologische und bauhistorische Untersuchungen durchgeführt. Im 20. Jahrhundert glaubte man hier in St. Margarethen die Hengistburg zu finden. Als weitere Standorte der Hengistburg kamen noch die Kirche in Hengsberg und der Schlossberg in Wildon in Betracht. Die Kirche in St. Margarethen sollte demnach (Dehio 2013, 468) ursprünglich die Burgkapelle der hier vermuteten frühmittelalterlichen Hengistburg sein.

Nach einem Aktenvermerk des Bundesdenkmalamtes Graz wurde am 10.06.1991 mit den Bodenarbeiten im Innenraum der Kirche begonnen. Laut den archäologischen und bauhistorischen Bemerkungen von Bernhard Hebert konnte der Bestand der Hengistburg auf dem Gebiet der Kirche nicht nachgewiesen werden, da an der Bausubstanz keinerlei Beweise zu einer frühen/frühmittelalterlichen Entstehungszeit gegeben waren. Im Allgemeinen wurden bei den archäologischen Untersuchungen hauptsächlich die Fundamente der (spät-)gotischen Kirche aufgedeckt. Hebert bemerkt, dass alle Fundamente etliche tiefe Mauerrisse aufwiesen und statische Probleme bereits im Mittelalter auftraten. Hebert bemerkt weiter, dass durch die Hanglage im Osten, je größer die Bauten wurden, immer stärkere Aufschüttungen notwendig waren, während man im Westen mit dem Bodenniveau deutlich unter die ursprüngliche Erdoberfläche in den gewachsenen Lehm kam. Das hat zum Einen im Westen die Vernichtung und zum Anderen im Osten die Überschüttung älterer anthropogener Schichten nach sich gezogen. Eine archäologische Untersuchung ist im Bereich der heutigen Fundamente aufgrund der statischen Probleme nicht ratsam und nicht möglich.


Bibliographie:

BDA 1991: Aktenvermerk des Bundesdenkmalamtes, Landeskonservatorat für Steiermark vom 21.06.1991 (GZ.: 539/1/91), Bodenarbeiten.
Dehio 2013: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Steiermark (ohne Graz). Bearbeitet von Kurt Woisetschläger, Peter Krenn mit Beiträgen von Géza Hajós, Wolfram Helke, Horst R. Huber, Viktor H. Pöttler, Amélie Sztatecsny, Wien 2013, 468, s. v. St. Margarethen bei Lebring.
Diözese 2014: 
Frizberg 1989: Helmut Frizberg, Bemerkungen zur Hengistburg-Forschung, MblKorrHistLKommStmk 2, Graz 1989, 54 ff. (54, 56, 57, 62, 63).
Hebert 1991: B. Hebert, Archäologische und bauhistorische Bemerkungen zur Pfarrkirche St. Margarethen bei Lebring, Vermerk: MS Festschrift, Lebring-St. Margarethen 1991.
Leibnitz aktuell 1982: Eine Pfarre stellt sich vor: St. Margarethen-Lebring, Leibnitz aktuell 1/82, Graz 1982, 4–6.
Pfarramt 1991: Pfarramt St. Margarethen (Hrsg.), 950 Jahre St. Margarethen bei Lebring, 1991.
Posch 1966: F. Posch, Die Pfarrkirche von St. Margarethen bei Lebring, in: 900 Jahre Pfarre St. Margarethen, 1966, 20.
Schleich 1991: J. Schleich, Auf den Spuren der „Hengistburg", Kleine Zeitung, 20.01.1991, 22.
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Leibnitz Lebring, Nr. 21, Lebring-St. Margarethen.