ID: LBLSM-66418-02 (Leibnitz.66418.2; FKat. 689-188/2); Bezirk: Leibnitz; Gemeinde: Lebring-St. Margarethen; KG: Lebring; Gst. Nr.: 550/3; Flur: Landgerichtskreuz; Fundverbleib: verschollen; Zustand/Status: größtenteils zerstört.


Zeitstellung: Römerzeit.
Befund: Grabhügel.


Forschungsgeschichte:

1944/45: Keine ordnungsgemäße Grabung. Feststellung des Befundes sieben bis acht Jahre später durch OSR Eduard Staudinger.
1952 Ostern: OSR Eduard Staudinger, Heimatmuseum Leibnitz, Fundprotokoll 16/1952.
1982 März 02: Begehung durch den Archäologen Gerald Fuchs und OSR Eduard Staudinger.
1987: Fundstellenerhebung durch den Archäologen Dr. Gerald Fuchs.
2000 August 25: Ersuchen des Bundesdenkmalamtes Graz um Ausweisung der Fundstelle im Flächenwidmungsplan (GZ.: 13.052/2/2000).
2014: Fundstellenerhebung im Rahmen des Projektes InterArch-Steiermark, KPH.


Lage/Beschreibung:

Der römerzeitliche Grabhügel befindet sich ca. 350 m nordöstlich des Landgerichtskreuzes auf der Ebene des nördlichen Leibnitzer Feldes in einem Waldstück mit starkem Eichenbestand. Der Grabhügel, sog. Galgenkogel, liegt östlich der Alten Römerstraße (Mitterweg). Im Bereich des Landgerichtskreuzes befinden und befanden sich mehrerer Hügelgräber, die aber aufgrund der Grenzsituation in verschiedenen (Katastral-)Gemeinden – KG Tillmitsch, an dieser Stelle ist vorerst noch kein Tumulus nachgewiesen, KG Lebring, KG Jöß – liegen, aber vermutlich ein einheitliches Gräberfeld darstellen. Es ist anzunehmen, einerseits aufgrund der Funde und andererseits aufgrund der Lage an der Römerstraße, dass es sich um römerzeitliche Gräber handelt.

Aus dem Fundbericht von Eduard Staudinger aus dem Jahre 1952 geht hervor, dass der Hügel um 1944/45 größtenteils abgetragen wurde. Der Hügel besaß einen aus Ziegeln gemauerten Gang und eine mannshohe, ebenfalls aus Ziegeln gemauerte Kammer. Der einzeln stehende römerzeitliche Grabhügel hatte ursprünglich einen Durchmesser von ca. 18 m und eine Höhe von ca. 3 m. Unter den Funden waren zwei Krüge, kleines Keramikgeschirr, zwei Lanzenspitzen(?), ein messerähnliches Eisenfragment und Bronzespangen (Fibeln?). Der damalige Besitzer vlg. Straßgütl benötigte für den Bau eines Schweinestalles in Bachsdorf Sand und Schotter, und so habe er den Hügel zu diesem Zwecke planiert. Die Ziegel wurden im Stallgebäude vermauert, die Funde wurden den Kindern zum Spielen gegeben.


Bibliographie:

ALFS 1988: G. Fuchs, I. Kainz, Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, Projekt P 5829, Archäologische Landesaufnahme und digitaler Fundkataster für Steiermark, Projektleiter E. Hudeczek, Jahresbericht 1988, Graz 1988, 74.
BDA 2000: Stellungnahme des Bundesdenkmalamtes, Landeskonservatorat für Steiermark vom 25.08.2000 (GZ.: 13.052/2/2000), Ausweisung von Bodenfundstätten im Flächenwidmungsplan.
DB 1987: UMJ-ARCH, Datenblätter BH Leibnitz A–R, Lebring (G. Fuchs 1987).
Fuchs 1982: Begehungsbericht vom 02.03.1982 (G. Fuchs).
Staudinger 1952: E. Staudinger, Heimatmuseum Leibnitz, Fundprotokoll 16/1952.
Staudinger 1960: E. Staudinger, „Landg'richtskreuz" und „Teufelsgraben" auf dem Leibnitzer Feld, Neue Chronik zur Geschichte und Volkskunde der innerösterreichischen Alpenländer, Nr. 56, Beilage zu Nr. 213 der Südost-Tagespost vom 14. September 1960, 1960, 4.
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Leibnitz Lebring, Nr. 21, Lebring-Bachsdorf.
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Leibnitz Lebring, Nr. 21, Lebring-Lebring.