ID: LBLA-66170-09 (Leibnitz.66170.4; FKat. 686-188/2); Bezirk: Leibnitz; Gemeinde: Lang; KG: Schirka; Gst. Nr.: 35; 36/1; Flur: Eichwald, Unterschirka; Zustand/Status: ungestört.

 



Zeitstellung: Fuchs: unbekannt, BDA: Römerzeit?, Bernhard: Hochmittelalter.
Befund: Wehranlage?, Hügelgrab?, Gruben, Plattformen.

Forschungsgeschichte:

1987 August 25: Begehung durch den Archäologen Dr. Gerald Fuchs.
2004 Jänner 09: Ersuchen des Bundesdenkmalamtes Graz um Ausweisung der Fundstelle im Flächenwidmungsplan (GZ.: 28.659/1/2003).
2010 April: Topographisch-archäologische Aufnahme durch die Archäologen Mag. Jörg Fürnholzer und Mag. Stephan Karl.
2014: Fundstellenerhebung im Rahmen des Projektes InterArch-Steiermark, KPH.


Lage/Beschreibung:

Die Fundstelle liegt im Eichwald, Unterschirka, am Straßerweg, am südöstlichen Ende eines ungefähr Nordwest–Südost verlaufenden Höhenzuges zwischen Laßnitz und Schirkabach. Die Fundstelle ist vermutlich Teil des nördlich liegenden Hügelgräberfeldes, siehe dort. Fuchs hat in seiner Fundstellenerhebung 1987 diesen Hügel (H 12) separat aufgenommen und unter einer eigenen Fundkatasternummer geführt. Im nordwestlichen Umfeld des Hügels befinden sich diverse Gruben und künstliche Verebnungen. Im April 2010 wurde im Zuge der Vermessung des Hügel- und Flachgräberfeld im Norden auch dieser Hügel (H 12) topographisch-archäologische aufgenommen. Die Nummerierungen der Hügel entsprechen den Angaben auf dem Vermessungsplan 2010 von Fürnholzer/Karl. Schon aufgrund seiner exponierte Lage wäre in Zukunft die Frage zu klären, ob der Hügel 12 zu dem, nach Befund der Grabung 2010, latènezeitlichen Gräberfeld gehört oder ob es sich hier, nach A. Bernhard 2012, um eine hochmittelalterliche Anlage, vermutlich in Form einer Turmburg, handelt. Es ist nicht unwahrscheinlich, in dem Hügel samt Gruben und Plattform eine Anlage aus anderer Zeit zu sehen.


LBLA-66170-09/1=66170.1987.3:

Gerald Fuchs, der die Fundstelle im Jahre 1987 aufgenommen hat, vermutet darin einen Grabhügel. Über die zeitliche Einordnung des nach seinen Angaben ca. 9 m im Durchmesser und in der Höhe ca. 0,50 m messenden, ungestörten Hügels gibt er keine Vermutung ab. In dem Ersuchen des Bundesdenkmalamtes Graz an die Gemeinde Lang um Ausweisung der Fundstelle im Flächenwidmungsplan wird der Hügel als ein vermutlich römerzeitlicher angeführt. Ungefähr 20–30 m nördlich davon stellte Fuchs diverse Gruben mit einem Durchmesser von 2–4 m und einer Tiefe 0,50–0,80 m fest.

LBLA-66170-09/2=66170.2010.3:

Im April 2010 wurde der Höhenzug westlich der Laßnitz durch J. Fürnholzer und S. Karl einer topographisch-archäologischen Aufnahme unterzogen. Neben dem Hügel- und Flachgräberfeld (H 1–11, FG 1–7) im Nordwesten wurde auch das Umfeld um diesen Hügel (H 12) vermessen. Auf dem Plan sind mehrere Gruben und Verebungen eingezeichnet.


LBLA-66170-09/3=66170.2010.4:

Im Zeitraum vom 17.05. bis 09.07.2010 wurden vom Burgmuseum Archaeo Norico Deutschlandsberg archäologische Grabungen an einem Hügel- und Flachgräberfeld in der KG Schirka, Parzelle 106 durchgeführt. In einem Abschnitt des Grabungsberichtes, der diesen einzeln stehenden Hügel (H 12) behandelt, kommt der Ausgräber zu dem Schluss, dass es sich vermutlich um eine hochmittelalterliche Anlage handelt. A. Bernhard bemerkt, dass sich knapp nördlich von Hügel 12 eine Geländestruktur erstreckt, die aus einem künstlich aufgeschütteten rechteckigen Podium, einer zugehörigen Materialentnahmegrube und mehreren kleineren schachtähnlichen Einsenkungen besteht. Vergleiche aus umliegenden Fundstellen in der Weststeiermark legen eine hochmittelalterliche Datierung nahe.


Bibliographie:

Bernhard
Bernhard 2012: A. Bernhard, Neu erforschte latènezeitliche Gräber in der Gemeinde Lang, KG Schirka, VB Leibnitz, Schild von Steier 25/Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark 58, Graz 2012, 10 ff.
BDA 2004: Schreiben des Bundesdenkmalamtes Graz vom 09.01.2004 (GZ.: 28.659/1/2003). Ausweisung im Flächenwidmungsplan.
DB 1987: UMJ-ARCH, Datenblätter BH Leibnitz A–R, Lang (G. Fuchs 1987).
UMJ-ARCH, Ortsakt BH Leibnitz Lang, Nr. 22, Lang-Anfang.